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Nutztierhaltung

Für ein Ende der Gewalt

Am 12. Juli 2014 findet in Bern eine grosse Demo für die Schliessung aller Schlachthäuser statt. Die Forderung ist grundsätzlich: die unnötige Gewalt an Tieren soll ein Ende haben. Von Tobias Sennhauser (TIF).

Text: Tier im Fokus (TIF)

In Schlachtfabriken werden sogenannte Nutztiere zur Ware degradiert. Hinten wird das Individuum reingetrieben, vorne kommt ein konsumfertiges Produkt heraus. So mutiert „Schlachtvieh“ zu Fleisch. Dieses Schicksal erwartet in der Schweiz jährlich über 50 Millionen Lebewesen – Fische nicht einberechnet.

Am 12. Juli 2014 treffen sich AktivistInnen aus der ganzen Schweiz und dem benachbarten Ausland zur gemeinsamen Demonstration für die Schliessung aller Schlachthäuser. Sie protestieren gegen die unnötige Gewalt an Tieren, und überhaupt gegen die Tierausbeutung. Denn die „Schlachtung“ – die Tötung im Namen der Lebensmittelproduktion – ist bloss der letzte Abschnitt eines krassen Herrschaftsverhältnisses.

Die Ware Tier

Sämtliche Facetten des Tierwohls – Sozialverhalten, Bewegungsverhalten oder Sexualverhalten – werden durch Menschen diktiert und bisweilen massiv beeinträchtigt. Die Tiernutzung beruht auf einer system-immanenten Gewaltkultur, die nicht nur erlaubt, sondern institutionalisiert ist: das Tierschutzgesetz definiert zwar eine tierliche Würde, legitimiert aber gleichzeitig jegwelche Einschränkungen des Tierwohls aufgrund von übergeordneten (Wirtschafts-)Interessen.

Mastleistung, Milchleistung, Legeleistung. Die Erwartungen an sogenannte Nutztiere sind ökonomischer Natur. Das Tier soll möglichst effizient Output generieren. Weite Teile der Tierhaltung passieren heute aus Kostengründen längst vollautomatisch. Die Tierindustrie ordnet Schweine, Rinder und Hühner der kapitalistischen Verwertungslogik unter: eine Ressource, deren Ausbeutung es zu optimieren gilt.

schwein_schlachtung
Foto © tier-im-fokus.ch (tif)

Die Hochleistung erbringen eine handvoll Superrassen. Ihre genetischen Voraussetzungen entstammen züchterischer Fleissarbeit. Daraus resultieren Hybride mit nur einem Ziel: rentieren. Charakteristisch für Hybride ist die verunmöglichte Reproduktion, wodurch sie ökonomisch in den Fokus rücken. Der Wettbewerb mit dem tierlichen Erbgut wird von einigen wenigen, global tätigen Konzernen dominiert, die ihre Monopolstellung durch aggressive Firmenübernahmen zementieren. Diese Konzerne transformieren die tierliche Reproduktion in eine globale Industrie.

Profit auf Kosten der Tiere

In der sogenannten Nutztierhaltung werden Tiere kommerzialisiert und kommodifiziert – sie bekommen einen monetären Wert und werden zum Konsumprodukt. Dahinter steckt mit der industriellen Zucht und Produktion ein kapitalintensiver Zweig einer globalisierten Landwirtschaft. Diese Macht- und Produktionsverhältnisse verhindern die tierliche Emanzipation und besiegeln den menschlichen Nutzungsanspruch.

Gerechtigkeit mit Tieren erfordert ein gewaltfreies Mensch-Tier-Verhältnis. Das setzt einen sozialen Paradigmenwechsel voraus. Nicht-menschliche Tiere müssen als moralische Subjekte statt ökonomische Objekte anerkennt werden. Dafür kämpft die Tierrechtsorganisation tier-im-fokus.ch (TIF) und lehnt die unnötige Gewalt an Tieren ab. Die kommende Tierrechtsdemo bietet Gelegenheit, sich mit instrumentalisierten Tieren zu solidarisieren.

Komm auch an die Demo am Samstag, den 12. Juli 2014, und bring deine FreundInnen mit! Weiterführende Infos zur Demo finden sich hier!

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8 Kommentare

Dominique
vor 9 Jahre

Wo man die Grenze zieht, ist unterschiedlich. Ich weiss, ich brauche Pflanzen zum Leben, doch Fleisch brauche ich nicht.
Pflanzen reagieren zwar auf Impulse, doch von tierischem (menschlichem) Schmerz sind sie noch weit entfernt.
Es ist übrigens unnötig, einem Veganer zu sagen, es sei falsch, Pflanzen zu essen. 1. essen auch Fleischesser Pflanzen und 2. Wenigstens wollen wir etwas an der Welt ändern und tun etwas dafür. Auch wir zertreten aus Versehen Käfer, das ist klar. Doch man sollte keinem Aktivisten unter die Nase reiben, er könne ja noch mehr für die Welt tun. Erst mal vor der eigenen Türe wischen…

PS: Die Demo war grossartig!! 🙂

Onkel Arnold
vor 9 Jahre

Ein Ratschlag vorneweg an Resu: Kritik auf einem derart unterirdischen orthographischen Niveau wird im Allgemeinen nicht so ernst genommen.
Des Weiteren möchte ich Sie bitten, einen Link zu der betreffenden Studie aufzuführen, damit wir Veganerinnen und Veganer Ihre Einwände besser nachvollziehen können.

resu
vor 9 Jahre

NACH EINER NEUEN STUDIE HABEN AUCH PFLANZEN GEFÜHLE UND SCHMERZEN UND KÖNNEN AUCH HÖREN ZB WENN EINE RAUPE SIE ANGREIFFT STOSSEN SIE GIFT AUS MANCHE BÄUME KÖNNEN SOGAR ANDERE BÄUME FOR FEINDEN WARNEN ALSO NIEDER MIT DIESEN KARROTEN QUÄLERN UND APFELBAUM FOLTERERN AUCH BAUER GENANT ALSO WER AN SOLCH THEORIE GLAUBT SOLLTE NUR NOCH STEINE ESSEN ABER BITTE FORHER DIE BAKTERIEN UMSETZTEN ND SIE AUCH NOCH UM BEWILLIGUNG FRAGEN DENN DAS IST IHR ZUHAUSE UND MANN DARF SIE NICHT EINFACH TÖTEN ODER AUS DEM HAUS SCHICKEN ALSO HABT EIN HERZ UND LEBT FON KEINEM ESSEN

Onkel Arnold
vor 9 Jahre

Vielen Dank allen, die bei der Organisation der Demo heute einen super Job gemacht haben! Ich war dabei und es war eine Freude zu sehen, wie viele Menschen sich trotz staatlich subventionierter Desinformation und teilweise gesellschaftlicher Ausgrenzung mit den Rechtlosen solidarisieren. Den Herren Resu und Mathys möchte ich die Rubrik „Info-Material“ dieser Seite hier empfehlen. Offenbar besteht noch ein gewisser Nachholbedarf bezüglich Tierethik.

Yvonne
vor 9 Jahre

Super Sache, die Demo in Bern!!!! Leider konnte ich nicht dabei sein…
An alle die sich für Tiere einsetzen (natürlich auch für Menschen): Macht weiter so! Wir werden es gemeinsam schaffen!!

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