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Internes

Auf uns alle kommt es an

Aufklärungsarbeit, Förderung des Veganismus, politischer Aktivismus – das ist TIF! Auch dieses Jahr konnten wir mit unserer Arbeit wichtige Akzente setzen für die Sache der Tiere. Eine Handvoll Gedanken zum Jahresende und ein riesiges Dankeschön.

Text: Tier im Fokus (TIF)

tierrechtsdemo_2014
Tierrechtsdemo „Für die Schliessung aller Schlachthöfe“ in Bern, Juni 2014 © Foto Klaus Petrus

Wider die Schlachthofkultur

62 Millionen „Nutztiere“ werden jedes Jahr allein in der Schweiz geschlachtet. Darunter sind fast 400.000 Rinder, eine Viertel Million Kälber, 2.8 Millionen Schweine und 57.5 Millionen Hühner – rund 22 Millionen von ihnen werden von der Micarna umgebracht (das ist die Schlachterei der Migros), weitere 17 Millionen von Bell (die Schlachterei von Coop). Hinter diesem Sterben im Akkord steht eine gigantische Schlachthofkultur, die tief in unserer Gesellschaft verwurzelt ist und von mächtigen Strukturen – Politik, Wirtschaft und Gesetz – getragen und gefördert wird.

Angesichts dieser Fakten möchte man schier verzweifeln. Wenn es da nicht all diese Menschen gäbe, die sich mit Herzblut für die Rechte der Tiere einsetzen und die z.B. in diesem Sommer an unsere Demo „Für die Schliessung aller Schlachthöfe“ nach Bern kamen – mit über 700 Teilnehmenden die wohl grösste Protestaktion, die es für Tierrechte in der Schweiz bisher gab. Oder wenn da nicht all die Menschen wären, die sich dafür entscheiden, keine tierlichen Produkte mehr zu konsumieren. Will man den Medien Glauben schenken, leben inzwischen an die 80.000 SchweizerInnen vegan.

Aufklären und Alternativen aufzeigen

Aber reicht das aus? Können einzelne Menschen einem System, das im Sekundentakt fühlende Wesen zu blossen Waren degradiert, auf Dauer die Stirn bieten und es an Macht und Einfluss schwächen? Das zu glauben, wäre vermutlich naiv.

Vegan Shopping Tour durch Bern © Foto Klaus Petrus

Was es, nebst anderem, braucht, sind Organisationen, die es den Menschen einfacher machen, festgefahrene Bilder von einer heilen Nutztierhaltung zu hinterfragen und – noch wichtiger – nachhaltig in ein verändertes Konsumverhalten umzuwandeln. Dazu gehört fundiertes und unabhängiges Info-Material, wie es tier-im-fokus.ch (TIF) bereits seit Jahren auf der Website und den Sozialen Medien wie Facebook und Twitter zur Verfügung stellt und mit Info-Ständen, kreativen Aufklärungsaktionen und Vorträgen unter die Leute bringt. Dazu gehören freilich auch gezielte Bemühungen, Menschen, die ihr neu erworbenes Wissen über unseren Umgang mit den Tieren in die Praxis umsetzen möchten, konkret zu unterstützen – sei es, indem man ihnen an Stammtischen Kontakte zu bereits vegan lebenden Menschen herstellt oder sie auf Shopping Tours begleitet. All dieses Engagement soll dazu beitragen, den Menschen aufzuzeigen, dass zumindest in Wohlstandsländern wie der Schweiz ein Leben ohne Tierausbeutung durchaus möglich ist.

Über politischen Aktivismus Druck erzeugen

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Protestaktion gegen Gewaltkultur an Tieren in Bern, Oktober 2014
© Foto Klaus Petrus

Organisationen wie TIF sind aber noch in anderer Hinsicht wichtig. Die Tierindustrie ist mächtig, und Mächtige geben ihre Macht bekanntlich nur ungern aus der Hand. Dazu braucht es öffentlichen Druck. Eine Möglichkeit, ihn aufzubauen, besteht darin, dass man hinter die Kulissen der Tiernutzung blickt und Missstände an die Öffentlichkeit bringt.

Wie sehr die Industrie auf ihr angeblich sauberes Image bedacht ist und wie wirksam entsprechende Enthüllungsstories sein können, zeigte unser Schweine-Report, den wir im August dieses Jahres veröffentlichten und der landesweit zu reden gab. Genauso wichtig ist es freilich, derart konfrontativ ausgerichtete Kampagnen gegen die Tierindustrie mittels zusätzlicher Aktionen über Wochen oder gar Monate aufrechtzuerhalten und idealerweise auf eine (partei-)politische Ebene zu heben. Dass uns beim Schweine-Report beides gelungen ist, ist einzig und allein der Entschlossenheit unserer AktivistInnen und der Offenheit einzelner Politiker zu verdanken.

In Bewegung bleiben

Natürlich sind das zunächst nur vereinzelte Sandkörner im Getriebe des Systems. Doch Kampagnen wie der Schweine-Report zeigen, wie wichtig es ist, durch fundierte Aufklärungsarbeit, durch das Aufzeigen sinnvoller Alternativen und durch gewaltfreien, aber konsequenten Aktivismus die Öffentlichkeit mehr und mehr für die Sache der Tiere zu gewinnen – eine Öffentlichkeit, die zunehmend bereit ist, Ungerechtigkeiten zu erkennen und hoffentlich auch dagegen anzukämpfen.

Tatsächlich besteht eine der grossen Herausforderungen nach wie vor darin, möglichst viele der Menschen, die mit unserer Bewegung sympathisieren, dazu zu bringen, ihre Empörung über die Unterdrückung der Tiere in Aktivismus zu verwandeln. Wenn das gelingt – und es muss uns gelingen –, wird auch in Zukunft mit uns zu rechnen sein.

TIF bedankt sich bei allen AktivistInnen und SympathisantInnen für den unermüdlichen Einsatz und die wertvolle Hilfe in unserem gemeinsamen Kampf für die Befreiung von Mensch & Tier!

Aufklärungsarbeit, Förderung des Veganismus, politischer Aktivismus – das ist TIF! Möchtest Du uns bei der Arbeit unterstützen? Dann trag Dich in unserem Verteiler ein und erfahre mehr über unsere drei Arbeitsgruppen, in denen Du Dich engagieren kannst:

  • AG Recherche: Info-Material erstellen, Recherchen machen, Missstände aufdecken etc.
  • AG Vegan: Events organisieren, Info-Stände betreuen, Kochkurse und Shopping Tours anbieten etc.
  • AG Aktivismus: Aktionen planen, organisieren und durchführen, AktivistInnen mobilisieren etc.

Oder unterstütze unsere Arbeit mit einer Spende!

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