Stille Ställe an Ostern

Nach Ostern werden abertausende Hühner einfach entsorgt – aus Profitgründen. Dahinter steckt ein perfides Kalkül: derzeit ist der Eierbedarf besonders hoch, weshalb die Hennen termingenau produziert werden. Nach Ostern sind sie 18 Monate jung und kommen in die Mauser. Dann legen sie vorübergehend keine Eier mehr und die Kosten-Nutzen-Rechnung kippt: neue Hennen sind günstiger. Gegen diese systematische Gewalt an sogenannten Legehennen protestierten AktivistInnen von tier-im-fokus.ch (TIF). Sie trotzten dem garstigen Wetter – und dem Unwissen vieler. „Ich kaufe meine Eier auf einem Biohof in der Region“, rechtfertigte sich ein Mitvierziger. Dass Bio wenig ändert, wusste er offenbar nicht. So werden auch männliche Bioküken gleich nach dem Schlüpfen geschreddert und selbst Kannisbalismus ist nicht zu eliminieren, wie TIF-AktivistInnen dem interessierten Passanten schilderten.

Absurdistan vs. Veganistan

Die Erklärungsversuche für das Tierleid nahmen bisweilen krude Dimensionen an. So machte jemand eine angebliche Überbevölkerung der Menschen für das Tierleid verantwortlich. „Je weniger Menschen, desto weniger Tierleid“, so seine menschenverachtende Schlussfolgerung. Doch das war ein Einzelfall. Erfreulicherweise solidarisierten sich viele mit unserem Protest gegen die Eierindustrie. „Behaltet euren Flyer – ich bin schon seit Jahren vegan“, outete sich eine junge Frau und zeigte mit dem Daumen nach oben.

Weitere TIF-Materialien zu Eiern, Küken und Hennen

• Medienmitteilung
• Umfangreiche Hintergründe zur Eierproduktion
• Recherche (Video): Kannibalismus in einer Schweizer Hühnermast (Optigal, Migros)
• Recherche (Artikel): Das Hacken der Hühner, von Klaus Petrus
• Recherche (Artikel): „Eintagesküken“: Das Vergasen geht weiter, von Tobias Sennhauser
• Recherche (Artikel): Der Ballast mit den Hennen, von Klaus Petrus und Martina Späni