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Aktion

Sie wollen den Speziesismus überwinden

In Genf fand die erste Demonstration für das Ende des Speziesismus statt. An der Grossdemo beteiligte sich auch tier-im-fokus.ch (TIF) - mit Worten und Taten.

Text: Tier im Fokus (TIF)

„All in“, würde man im Poker sagen. Rund 800 AktivistInnen forderten an einer Demonstration in Genf nicht die Verbesserung der Haltungsbedingungen sogenannter Nutztiere oder die Reduktion des Fleischkonsums. Ihre Forderung war grundsätzlicher: das Ende des Speziesismus. Zur Demonstration aufgerufen hatte die Westschweizer Tierrechtsorganisation PEA – Pour l’Égalité Animale.

Der Speziesismus bezeichnet die Diskriminierung von Tieren aufgrund ihrer Art und entblösst die willkürliche Sonderbehandlung von Menschen. Geprägt wurde der Begriff vom britischen Tierethiker Richard Ryder vor über 40 Jahren, bekannt wurde er durch die Arbeiten von Peter Singer.

Die Folgen der Überwindung des Speziesismus wären massiv: die Abschaffung des Eigentumsstatus von Tieren, die Schliessung aller Schlachthäuser, das Ende der Jagd und der Fischerei. Auch würde man keine Tiere in Laboratorien nutzen.

„Ni dans le labos, ni dans les frigos: justice pour tous les animaux“

Der Umzug zwängte sich durch die Gassen der Altstadt zur Kathedrale Saint Pierre, wo die Stimmung besinnlich wurde: Fast 100 AktivistInnen hielten in weissen Overalls Plakate mit den Augen unterschiedlicher Tiere in die Höhe. Der stille Protest sollte an die Opfer des Speziesismus erinnern.

Auf dem Platz Plaine de Plainpalais bildeten die AktivistInnen zum Schluss einen gewaltigen Kreis. Per La-Ola-Welle feierten sie symbolisch die Erweiterung der moralischen Berücksichtigung.

Veganismus – eine Ethik

Inmitten dieses Kreises hielt TIF-Aktivist Florian Keller in brütender Hitze eine flammende Rede. „Wie oft haben wir schon von Leuten gehört, die angeblich nur sogenanntes Biofleisch essen?“, fragte er rhetorisch. Dieser Selbstbetrug würde gezielt gefördert von der omnipräsenten Fleisch- und Milchwerbung, die vom Staat grosszügig unterstützt wird.

Mit heiserem Bass rief er zum Widerstand: „Wir müssen entschieden für eine Welt eintreten, in der die Interessen aller tierlichen BewohnerInnen fair berücksichtigt werden – menschlichen und nichtmenschlichen.“ Als Antispeziesist isst Keller vegan – und denkt politisch: „Veganismus ist keine Diät, keine Entschlackungskur und keine Detoxmethode, sondern eine Erweiterung der Gerechtigkeit. Veganismus ist eine Ethik, die Individuen nicht aufgrund willkürlicher und irrelevanter Merkmale ausschliesst.“

Medienrummel

Die Presse zollt der jungen sozialen Bewegung Respekt. Die Nachrichten im Welschschweizer Fernsehen berichteten anlässlich der Demonstration über empirischen Nutzen und moralische Fragen bei Tierversuchen. Die Lokalzeitung Tribune de Genève freuts: „Applaudissements nourris et succès confirmé pour cette journée de marche, conférences et actions spectaculaires en faveur de nos frères, les animaux“.

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