23Jul 18
Medienmitteilung
Tier im Fokus zeigt Rinderhalter wegen mehrfacher Tierquälerei an
Solche Bilder will niemand sehen. Zahlreiche Rinder stehen völlig verdreckt in ihren eigenen Exkrementen. Nun hat die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) Anzeige wegen mehrfacher Tierquälerei eingereicht.
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Angebunden und vernachlässigt im Stall. Nun haben wir den Betrieb angezeigt. | Fotos: Tier im Fokus (TIF)
Schüchtern blickt das Rind mit der Nummer «6262» in die Kamera. Am Boden liegt zentimeterdick der Kot, weiter hinten eine Urinpfütze. Die Hinterbeine von «6262» sind braun verkrustet. Es lebt zusammen mit sechs Art- und Schicksalsgenossen in Anbindehaltung irgendwo in Courgevaux (FR). Die Aufnahmen, die Tier im Fokus (TIF) zur Verfügung gestellt wurden, stammen vom Herbst 2017 und Winter 2018. Nun hat die Tierrechtsorganisation in Zusammenarbeit mit der Stiftung für das Tier im Recht (TIR) Anzeige eingereicht. Der Vorwurf: mehrfache Tierquälerei. Da auf demselben Betrieb wiederholt Rinder vernachlässigt wurden, handelt es sich womöglich um einen Wiederholungstäter. Das Schweizer Tierschutzgesetz schreibt sämtlichen Wirbeltieren einen Eigenwert zu. «Rinder dürfen nicht als blosse Produktionsware behandelt werden», so Tobias Sennhauser, Präsident Tier im Fokus. Bei «6262» und seinen Artgenossen wird dieser Grundsatz verletzt. Jede*r Tierhalter*in hat ausserdem die Pflicht, das Wohlbefinden der Tiere regelmässig zu überprüfen. In Courgevaux liess der Halter seine Rinder jedoch verwahrlosen. Für TIF ist der Fall klar: «Damit ist der Straftatbestand der Tierquälerei erfüllt», so Sennhauser.