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Aktion

«Schlachthäuser gehören – abgeschafft»

Zum dritten Mal rief die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus auf zur lauten Demonstration für die Schliessung aller Schlachthäuser. Mitten in Bern zielten wir mitten ins Herz der PassantInnen: Schlachthäuser sind Orte der Gewalt.

Text: Tier im Fokus (TIF)

In Schlachthäuser gipfelt die Herrschaft des Menschen über sogenannte Nutztiere. Nirgendwo sonst ist diese Gewaltkultur offensichtlicher. Ihre Schliessung ist das Ziel einer globalen Protestbewegung, an der sich «Tier im Fokus» heuer zum dritten Mal beteiligt. Rund 500 Personen aus der ganzen Schweiz und darüber hinaus folgten unserem Aufruf und setzten einmal mehr ein starkes Zeichen gegen die unnötige Gewalt an Tieren.

Für das Auge

Statt einem Umzug quer durch die Stadt, bewilligte uns die Polizei heuer nur eine Platzkundgebung. Immerhin: Mit dem Bahnhofplatz bekamen wir einer der meistfrequentierten Orte in Bern. Für die Demo-Crew war die Platzkundgebung eine Herausforderung. Damit immer etwas los war, brauchte es minutiöse Planung. Mit Erfolg: Ohne grössere Verzögerungen brachten wir knapp fünf Stunden Programm auf und über die Bühne.

Wie immer gehörten dazu zahlreiche politische Reden. Erfreulicherweise ist es uns gelungen, mit den Grünen und Greenpeace Schweiz zwei etablierte Institutionen zu gewinnen. Das zeigt, dass unsere Kritik an der Gewalt an Tieren zunehmends in der Mitte der Gesellschaft ankommt.

Dieses Jahr erweiterten wir das Repertoire an Strassenaktionen deutlich. Dazu gehörte jene, bei der sich AktivistInnen in überdimensionierte Fleischschalen legten und mit Frischhaltefolie zugeklebt wurden. Ein Label mit der Aufschrift «Aus artgerechter Haltung» suggerierte eine landwirtschaftliche Idylle – freilich in Anlehnung an die Propaganda-Tricks der Tierindustrie.

Für Aufsehen sorgte auch die Aktion, bei der sich AktivistInnen in einen Käfig begaben. Derweil konfrontierte ein grosses Transparent die PassantInnen mit der Frage «Wie würdest du dich fühlen?».

Für das Ohr

Erstmals wurde an unserer Schlachthausdemo auch musiziert. Mehrere LiedermacherInnen schmiedeten vegane Texte. Dann folgte ein Battle: zwei Rapper duellierten sich zur Fleischfrage. Sie taten das mit Humor – und nicht selten unter der Gürtellinie. Sie animierten damit einen welschen Kollegen, der kurzerhand ein Plädoyer gegen Speziesismus improvisierte. Zum Schluss demonstrierte eine DJN ihren breiten musikalischen Horizont.

Auch die Medien verfolgten unsere Kundgebung. Nach einer Meldung der SDA griffen diverse Redaktionen die Schlachthaus-Demo auf, darunter Watson oder Schweizer Bauer. Zudem wurde im Vorfeld der Demo ein Interview auf «Der Bund» veröffentlicht, worin die Tötung der Tiere befürwortet wurde. Immerhin versuchte der Journalist, der übrigens mit TIF einmal einen Schlachthof besuchte, mit kritischen Fragen dagegen zu halten. Nach der Kundgebung berichtete «Der Bund» erneut.

Für das Ende

«Macht ihr auch Realpolitik?», fragte uns ein Journalist in Anspielung auf das utopisch klingende Ziel der Schliessung aller Schlachthäuser. Freilich werden Schlachthäuser weder heute noch morgen geschlossen werden. Doch der Widerstand wächst. Und mit deiner Hilfe wird er erst verschwinden, wenn das Schlachten der Tiere beendet ist.

Zelte aufbauen, vegane Sandwiches streichen, Aktionen koordinieren – das alles ginge nicht ohne die dutzenden Freiwilligen. Dass die Demo reibungslos vonstatten ging, ist alleine ihnen zu verdanken. Ihr habt ganz tolle Arbeit geleistet! Danke!

Möchtest du ebenfalls aktiv werden? Dann trag dich heute unverbindlich ein:
>> www.tier-im-fokus.ch/aktiv

Von unschätzbarem Wert waren auch Bühne, Ton und Technik. Der Dank geht an Future Audio (www.futureaudio.ch).

Fotos © Klaus Petrus

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