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Buchnotiz

«Vegan Love» (Lauren Wildbolz)

Lauren Wildbolz: "Vegan Love" AT Verlag 2017 239 Seiten, ca. CHF 29.--

Text: Tier im Fokus (TIF)

Vegane Ernährung für Schwangere und Kinder dient oft als Zielscheibe leidenschaftlicher Kritik. Eine gesunde Kindesentwicklung ohne Fleisch, ja gar ohne jegliche Nahrung tierlichen Ursprungs, sei nicht möglich, so die GegnerInnen. Dem entgegen stellt sich dieser Ratgeber. Lauren Wildbolz, selbst zweifache Mutter, schreibt aus Erfahrung. Seit 14 ernährt sich die Autorin vegetarisch, seit einigen Jahren lebt sie vegan. Wildbolz hat etliche Bücher gewälzt und das Internet durchsucht, um sich als zukünftige Mutter vorzubereiten. Nun stellt sie ihr Wissen anderen (werdenden) Eltern zur Verfügung. Das Buch umfasst 239 Seiten, bestehend aus den Kapiteln Schwangerschaftsplanung, Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit, Beikost im ersten Lebensjahr und schliesslich vegane Kleinkinderernährung. Der erste Teil eines Kapitels besteht jeweils aus theoretischem Wissen, im zweiten Teil wird es konkret mit insgesamt 80 Rezepten, zugeschnitten auf die gesunde Ernährung von Mutter und Kind. Vom etwas esoterisch anmutende Cover sollte man sich nicht abschrecken lassen; der Band enthält Beiträge von drei medizinischen Fachpersonen. Betont wird die Wichtigkeit von fundiertem Ernährungswissen durchs ganze Buch hindurch. So wird auf alle Nährstoffe, auf deren Aufnahme man bei einer rein pflanzlichen Ernährung besonders achtgeben muss, eingegangen. Als Quellen werden das Deutsche Bundesministerium für Ernährung oder die Eidgenössische Ernährungskommission aufgeführt. Die Betonung auf eine ausgewogene Ernährung geht gar so weit, dass gleich das Vorwort auf potenzielle vegane Eltern etwas abschreckend wirkt: «Ja, es ist möglich, ein Kind mit rein pflanzlicher Kost gesund zu ernähren. Der Weg dorthin ist aber nicht der bequemste. Man muss sich ein breites Ernährungswissen aneignen, sich mit qualifizierten Ernährungsexperten treffen, regelmässig klinische Untersuchungen machen lassen und diszipliniert Supplemente einnehmen.» Demgegenüber stehen aber die einfach umsetzbaren Rezepte. Den Abschluss des Buchs bilden vier kurze Erfahrungsberichte von Müttern. Bei deren unterschiedlichen Ansichten und Erfahrungen gibt es einen Konsens: Vegane Ernährung als Familie ist möglich, und dass ohne Genussfeindlichkeit oder übertriebenen Aufwand.
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