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Tier-Porträt

Der Sibirische Tiger

Der Sibirische Tiger oder Amur-Tiger ist die grösste lebende Katze der Welt. Doch sind diese Tiere wegen Wilderei, Zerstörung ihres Lebensraumes und Beraubung ihrer Nahrungsquelle stark gefährdet. Und dies trotz strenger Schutzbestimmungen. Lesen Sie mehr in unserem Porträt des Monats April.

Text: Tier im Fokus (TIF)

Der Sibirische Tiger oder Amur-Tiger ist die grösste lebende Katze der Welt. Manche Tigermännchen können drei Meter lang werden und wiegen 300 Kilo. Ein dichtes, langes Fell und eine dicke Fettschicht schützt ihn vor den niedrigen Temperaturen, die in seiner Heimat bis minus 45 Grad Celsius erreichen können.

Um bei dem kalten Klima zu überleben, muss der Sibirische Tiger täglich 9 bis 10 kg Fleisch zu sich nehmen. Da nur 10 Prozent seiner Angriffe erfolgreich sind, verbringt er viel Zeit mit der Jagd.

Normalerweise lebt der Sibirische Tiger als Einzelgänger und markiert sein Revier mit Urin und Kratzspuren. Ein Kater teilt sein Revier, das 800 bis 1.000 Quadratkilometer gross sein kann, im Durchschnitt mit zwei Weibchen, deren Streifgebiete mit 200 bis 400 Quadratkilometer deutlich kleiner sind.

Nur während der Paarungszeit bleiben Weibchen und Männchen einige Tage zusammen. Nach einer Tragezeit von 95 bis 112 Tagen kommen drei bis sieben Junge auf die Welt. Zwei Monate lang werden die Neugeborenen gesäugt, aber sie verlassen die Mutter erst bei Eintreten der Geschlechtsreife mit ca. vier Jahren, um eigene Reviere zu suchen.

Noch Ende des 19. Jahrhunderts lebten die Sibirischen Tiger in einem grossen Gebiet des östlichen Sibiriens, der Mandschurei und Korea. Durch den Menschen wurde ihr Verbreitungsgebiet auf einen schmalen Küstenstreifen am Japanischen Meer im Grenzgebiet zwischen Nordkorea, China und Russland beschränkt.

Beschlagnahmte Tigerfelle © D. Chapagain/Wildlife Conservation Nepal

Trotz strenger Schutzbestimmungen gelten Sibirische Tiger nach wie vor als stark gefährdet. Nicht so sehr wegen des Fleisches, begehrt sind das Fell, die Krallen und vor allem die Knochen und andere Körperteile, die in der Chinesischen Medizin eingesetzt werden. Dafür werden auf dem Markt horrende Preise erzielt, was die Wilderei zusätzlich fördert.

Durch (illegalen) grossflächigen Kahlschlag ganzer Wälder und künstlich entzündete Grossfeuer, welche die Erträge auf den Feldern steigern sollen, jedoch auf die angrenzenden Wälder überspringen, wird der natürliche Lebensraum der Tiger zerstört.

Für viele Menschen im fernen Osten Russlands ist Fleisch kaum erschwinglich – deshalb wird im Lebensraum des Tigers viel gewildert, wodurch deren natürliche Nahrungsquelle verringert wird.

In Zirkussen werden Sibirische Tiger dressiert und so z.B. gezwungen, durch brennende Reifen zu springen, obschon sie in Freiheit vor Feuer flüchten würden. Heute lebt ein Vielfaches des Wildbestandes Sibirischer Tiger in Zirkussen, Zoos oder Privatbesitz.

Lebenserwartung
in Freiheit: 15-20 Jahre
in Gefangenschaft: 20-25 Jahre

Verbreitungsgebiet
Ende 19. Jhd.: ca. 400.000 km2
2009: ca. 160.000 km2 (= 40 % ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes)

Population
in Freiheit (1940er Jahre): weniger als 50 Tiere
(1982): etwa 200 Tiere
(2009): geschätzte 450 Tiere
in Gefangenschaft: ein Vielfaches des Wildbestandes

Quellen: Wikipedia // WWF // Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) // IUCN Red list

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