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Die Schreie der Schweine

Solche Bilder hat die Schweiz noch nie gesehen: Schweine werden an Schwanz und Ohren durch die Luft geworfen, mit verbotenen Stromschlägen getrieben, getreten und geschlagen. Das zeigen verdeckte Aufnahmen der Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF).

Text: Tier im Fokus (TIF)

https://www.youtube.com/embed/I4w1wkR2dos

Zwei stämmige Kerle packen ein Schwein an Schwanz und Ohren und werfen es in eine alte Schubkarre. Zusammen mit verängstigten Artgenossen wird es schliesslich zum Schlachttransporter gekarrt. Dort werden sie wiederum an den Ohren gezerrt, geschlagen und getreten. Es sind verstörende Bilder, die die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) aufdeckt.

Das ist kein Einzelfall. Auf anderen Höfen werden die Schweine mit einem verbotenen Stromtreiber malträtiert oder ihnen werden vor ihrem Abtransport die Ohrmarke reingeknipst, die eigentlich stets vorhanden sein sollten. Die verdeckten Aufnahmen stammen von 5 Betrieben in der Schweiz. Bei 4 dokumentiert TIF teils schwere Vergehen gegen das Tierschutzgesetz.

Die Behörden schauen weg

Die Tierindustrie ist eine notorische Skandalindustrie. Die Behörden sind entweder unwillig oder unfähig, die bestehenden Gesetze durchzusetzen. Seit dem Tierskandal in Hefenhofen im 2017 wurden die Betriebe zwar drei Mal öfter unangemeldet kontrolliert. An die Regeln halten sich viele Bäuer*innen trotzdem nicht.

Der Fehler liegt im System der Tiernutzung. Wo Tiere genutzt werden, gibt es Missstände. TIF plädiert deshalb für einen Paradigmenwechsel: Tiere sollen vom menschlichen Nutzungsanspruch befreit werden. Ziel ist die Abschaffung der Nutztierhaltung.

Da auf die Behörden wenig Verlass ist, pocht TIF auf Eigeninitiative: Wer Tiere mag, soll sie vom Teller streichen. Den Einstieg in die vegane Lebensweise erleichtert die Tierrechtsorganisation mit einer Vegan Challenge, die seit 2018 1.000-fach durchgeführt wurde. Pflanzliche Ernährung kommt direkt den Tieren zugute: Das glücklichste Schwein ist jenes, das nicht getötet wird.

Das kannst du für die Tiere tun

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1 Kommentar

z.josipovic
vor 2 Jahre

Bin selbst Hundebesitzer, mir kommen die Tränen wenn ich diese Kreaturen ansehen muss, mich wundert nichts mehr in unserem Leben, welche Menschenverachtenden Methoden und Versuche mit den Menschen durch Menschen heute gemacht werden ist es nicht verwunderlich dass diese Lebensmittelverbrecher und ihre Helfer Pharmaka nicht anders mit den Tieren umgehen. Nach mir können sie alle diesen Initiativen und Abstimmungen vergessen, alles eine Farse…

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